Bei mehr als der Hälfte der Kinder mit ADHS persistiert die Störung in das Erwachsenenalter. Viele Patienten mit ADS werden in der Kindheit nicht diagnostiziert und erscheinen mit atypischen Depressionen, Selbstwertproblemen, Ängsten oder Suchterkrankungen in der ambulanten Psychotherapie. Der Workshop vermittelt auf dem Hintergrund der aktuellen Studienlage differenzierte Informationen zum Erkennen und Behandeln von ADHS und ADS in der Praxis. In den Unterrichtseinheiten zur Diagnostik geht es um die zielgerichtete Anamnese aufgrund neurobiologischer Ursachen der Störung und die Analyse von Grundschulzeugnissen. Ebenso werden psychodiagnostische Standardtests und Differenzialdiagnostik zur Abgrenzung der AD(H)S von anderen psychischen Störungen wie Borderline, bipolare Störung oder Aufmerksamkeitsdefizite bei Depression besprochen. Ein Schwerpunkt ist die neuropsychologische Sicherung der Diagnose durch Subtests der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP). Hierzu liegen Daten von 400 Fällen vor.